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der kuss des kaziken

24.05.19 00:00 - 03.11.19 00:00
t-raum

Bilderzyklus zum Theaterstück „Johan vom Po entdeckt Amerika“ von Ulrich Zwick

Vernissage war am 24.05.2019 Im Rahmen der Offenbacher Kunstansichten 2019. Die Illustrationen und Zeichnungen von Ulrich Zwick sind inspiriert durch den Besuch einer Vorstellung des Stückes „Johan vom Po entdeckt Amerika“ von Dario Fo und unterstreichen die reichhaltige und weitgehend aus dem Bewusstsein verschwundene Wechselwirkung zwischen Theater und Bildender Kunst.

Im Stück des Literaturnobelpreisträgers Dario Fo wird die Geschichte eines jungen Bauern aus der Poebene erzählt, der auf der Flucht vor der Inquisition zufällig auf dem Schiff von Kolumbus landet und so in die neue Welt gerät. Dort schlägt er sich mit Jungfrauen, Pferden, Menschenfressern, Konquistatoren und allerhand schrägem Personal der Zeitgeschichte herum, schlägt sich schließlich auf die Seite der Indianer und stellt die Geschichte auf den Kopf. Theater von unten, komödiantisch und frech, von einem einzigen Schauspieler dargestellt, der das Kopfkino beim Zuschauer füttert und eben diese Wirkung spiegelt sich in den Arbeiten von Ulrich Zwick wieder.

 

 

Die Frage nach der Wechselwirkung wird nun während der Kunstansichten beantwortet, wenn die Besucher zum einen die szenischen Darstellungen von Ulrich Zwick an den Wänden betrachten können und der Schauspieler Frank Geisler - auf Wunsch - auf die gezeichneten Szenen eingehen wird. Am Samstagabend schließlich wird das komplette Stück zu sehen sein (bitte unbedingt reservieren).

das offene atelier vom zwick

Ulrich Zwick, geboren 1956 in Dahn in der Pfalz absolvierte Ausbildungen bei Helmut Albert (Bildhauer) und an der Europäischen Akademie für Bildende Kunst in Trier (heute: Europäische Kunstakademie) in freier Malerei bei Christine Henn. Seit 1992 wirkt er als freischaffender Künstler mit Ateliers in Dudenhofen (Kreis Ludwigshafen), dann Mannheim, jetzt "Das Offene Atelier vom Zwick" in Offenbach und weist eine umfassende Ausstellungspraxis auf. Von 2013 -2018 arbeitete er intensiv mit der Schweizer Autorin Brigitte Schär zusammen.

 

die Ausstellung kann nach der vernissage während des Rundgangs an den Kunstansichten (Sa., 25.05.19 von 16.00-20.00 Uhr; So., 26.05.19 von 13.00-19.00 Uhr) sowie zu allen öffentlichen Veranstaltungen des t-raum und nach Vereinbarung besichtigt werden.Info unter: 069 80108983 oder info@of-t-raum.de. Reservierungswünsche für die Vorstellung am Sa., 25. Mai 2019 ebendaBitte bearbeiten Sie den Veranstaltungstext.

ulrich zwick über die entstehung des bilderzyklus

Über die Wechselwirkung von Theater und Bildender Kunst gibt es überraschend viel Literatur. In einer aus dem Jahr 1986 stammenden Ausgabe der ZEIT bezeichnet die Journalistin Petra Kipphoff Illustrationen von Kokoschka als „Bühnenbilder“. Meine Drucke mit Bildern zu Johan vom Po entdeckt Amerika sind allerding tatsächlich nur Illustrationen und keineswegs Bühnenbilder - jedenfalls empfinde ich das so. Der Anstoß dazu kam aber nicht, wie sonst bei Illustrationen üblich, vom Text, sondern durch einen Besuch des hier im t-raum aufgeführten Theaterstücks, von Frank Geisler wie schon so oft ganz alleine und ganz hervorragend gespielt. Genauer gesagt, als Frank Geisler mich fragte, ob dieser Text auch auf mich so ungeheuer bildhaft wirke und ob ich nicht Lust hätte ein paar Bilder dazu zu zeichnen, fiel bei mir der Groschen und ich machte mich an die Arbeit - vor dem inneren Auge und Ohr das von Frank gespielte Stück, vor den leiblichen Augen den Text von Dario Fo, den man inzwischen in meiner kleinen Taschenbuchausgabe fast nicht mehr in die Hand nehmen möchte, so voller Kaffee- und Teeflecke ist er. Aber es ist ja nicht nur der Text, gedruckt oder gespielt, der hier auf mich gewirkt hat, sondern auch die von mir erlebte Interpretation durch den Schauspieler und sein Sprechen. So ist es nicht verwunderlich, dass zu den ersten und hier nicht gezeigten Bilder (wer zeigt schon gerne seine ersten Überlegungen?) die Portraits von Johan von Po und des Kaziken der Indianer gehört. Neben der Hauptrolle als Johan habe ich auch noch gut die Rolle des Kaziken im Gedächtnis und beim dem hat mich seltsamerweise der sprachlichen Ausdruck, den Frank Geisler ihm verliehen hat, inspiriert. Die schauspielerische Leistung hat selbstverständlich eine Wirkung auch auf alle Szenen, alle Bilder, die ich gezeichnet habe

Es gab also nur die Wirkung des Theaters und des Schauspielers auf mich? Die Frage nach der Wechselwirkung wird nun während der Kunstansichten beantwortet, wenn Frank schauspielerisch auf die von mir gezeichneten Szenen eingehen wird und vielleicht sogar am Samstag, wenn das komplette Stück wieder aufgeführt wird.

Von vornherein war klar, dass es Drucke werden sollten, Plakate oder broadsides, denn das passt am besten zum Theater und es passt auch bestens zu mir und zu meiner Arbeit in den letzten zwei Jahrzenten, in denen ich mich endgültig von der Malerei verabschiedete und der Zeichnung und Illustration zugewandt habe, ganz besonders in den letzten Jahren, in denen ich mit der Zürcher Autorin Brigitte Schär zusammenarbeitete, in der u.a. ein Buch und viele kleine Filme mit meinen Zeichnungen entstanden. Dabei wollte ich früher niemals Illustrator sein, Wenn die Bildende Kunst erzählt, illustrativ ist, ist sie nach Schopenhauer minderwertig und entsprechend ärgerte ich mich in meiner Zeit als Maler immer, wenn Ausstellungsbesucher und Kollegen mich wegen meiner plakativen Bilder lobten oder behaupteten, ich sei ein Erzähler. Irgendwann aber wusste ich, dass ich das tun musste, was ich am besten konnte und mir am meisten Spaß machte, also Illustration und Zeichnung.

theater im t-raum
wilhelmstr. 13
63065 offenbach
tel: 069-80 10 89 83

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