mit vorliebe macht sie selbstmordversuche, vor allem an weihnachten. sie sammelt müll und würmer und auch ein anschlag auf die ganze abscheuliche welt würde ihr gefallen, aber zur märtyrerin ist sie dann doch nicht geboren. man kann sich im keller auch so schön vor der welt verstecken. von dieser selbstgewählten einsamkeit aus ist ihr blick immer auf die große schöne schwester gerichtet, die alles falsch, aber anscheinend doch alles richtig macht. und ihr selbst gelingt nichts, noch nicht einmal ein selbstmord. da ist kein leuchten, keine ausstrahlung, kein esprit – selbst die bloßen schuhe der schwester haben mehr charisma.
als sie endlich von einer außergewöhnlichen aber unglücklichen liebesbeziehung spricht, muß sie sich vor jesus rechtferigen – du nervst auch mit deinen lästigen fragen, habt ihr überhaupt schon mal ...? du weißt doch garnicht was sex ist ... nein, aber ich kann ... kochen ... als jesus selbst das anzweifelt gibt sie sich geschlagen und führt ihre liebe zusammen mit dem brautschleier ihrer schwester zum altar. ab jetzt ändert sich ihr leben radikal.
die grotesken memoiren einer namenlosen frau - komödiantisch, skurril und verspielt.
t-raum-produktion mit natascha okon
premiere am 09.03.2007