Es ist einmal so in der Welt, daß die Guten durch die Bösen schattiert werden und die Tugend im Contrast mit dem Laster das lebendigste Colorit erhält. (Friedrich von Schiller)
Worum geht es? Da sind zwei Brüder von guter Herkunft, der jüngere (Franz) lebt (scheinbar) ordentlich und brav im Familiensystem, der ältere (Karl) aber begehrt auf und wird zum Räuber, wild lebend, plündernd, raubend, mordend und dann doch wieder liebend und auch hochmoralisch. Und dann ist da das Gesetz, die Regeln der Gesellschaft, denen man sich anpasst und unterwirft oder gegen die man sich eben auflehnt. Und es geht um Geld und Reichtum und Macht: der Vater verstößt Karl aufgrund der Intrigen, die Franz anzettelt. Dieser hat außerdem noch ein Auge auf die Geliebte seines älteren Bruders geworfen und hofft mit fiesen Spielen auch sie noch in seinen Besitz zu bringen.
Karl, verstoßen, leidet unter dem Verrat. Eigentlich wollte er sich von seinem bisherigen leichtfertigen Leben abwenden und nach Hause zurückkehren, doch nun, da er sich verraten fühlt vom geliebten Vater wird er noch wilder in seinem Tun. Sein räuberisches Leben im Wald treibt ihn zu allerhand Untaten. Noch einmal kehrt er heim, verkleidet, um seine Geliebte im Geheimen zu sehen, auch um zu erfahren ob sie ihn noch liebt. Doch am Ende ist nichts mehr wie es war und kein Mensch mehr der alte.
Das Stück wurde 1782 im Nationaltheater in Mannheim uraufgeführt und sorgte damals für einen handfesten Theaterskandal auch wegen seiner Kritik am herrschenden Feudalsystem. Die zentralen Motive, der Konflikt zwischen Verstand und Gefühl sowie das Verhältnis von Gesetz und Freiheit haben bis heute nichts an Brisanz verloren und können ohne wenn und aber auf heutige Themen und Ereignisse übertragen werden.
t-raum-produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler
Premiere am 09. februar 2018 in der stadtbibliothek offenbach