Paula Spencer, 40 Jahre, Alkoholikerin, erzählt ihr Leben in Rückblicken. Sie schwankt in ihrer Schilderung zwischen Liebe und Hass, Selbstbezichtigung und Schuldzuweisungen, fadenscheinigen Entschuldigungen und schonungsloser Analyse. In ihrem Leben ist vieles einfach schlecht gelaufen: Übergriffe von Seiten der Mitschüler, Missachtung von den Lehrern und Abwertungen vom Vater. Es gibt auch ein paar nette Erinnerungen an die Kindheit, einige Träume, Hoffnungen und viele Illusionen. Mit Charlo bekommt ihr leben einen rasanten Rhythmus. Sie hat eine Familie aufgebaut, sich verloren in der Sucht und ist abgesoffen. Jetzt ist Charlo tot, von der Polizei erschossen. Sie beginnt zu reden, begreift langsam was abgeht und nimmt ihr Leben wieder in die Hand
Ein Stück über enttäuschte Hoffnungen und den Verlust von Illusionen und auch darüber, dass es nie zu spät ist noch mal neu anzufangen. Manchmal reicht dazu ein ganz besonderer Moment. Man wächst über sich hinaus und betritt einen Weg, den man noch nie gegangen ist.
Sarah C. Baumann hat dieses spannende Solo mit Birgit Schön als Paula in sehr feinen Tönen inszeniert, die den Zuschauer bei der Seele packen und den Zuschauer entführen in die Höhen und Tiefen menschlichen Seins.
Ein emotionales Puzzle.
premiere am 22. februar 2013