Wer kennt sie nicht, die romantisch verspielte Geschichte vom unglücklichen Gespenst. Eine amerikanische Familie kauft ein verträumtes altes Schlösschen in England. Womit sie allerdings nicht gerechnet haben ist: sie haben das Schloßgespenst gleich mitgekauft. Als moderne Amerikaner, die nicht an Gespenster glauben, gehen sie allerdings mit dem Geist recht respektlos um, was diesem naturgemäß nicht behagt und zu allerlei Turbulenzen führt.
In der t-raum-Inzenierung erhält der satirisch-romantische Klassiker allerdings noch eine ganz eigene Note: die Intendantin Marta möchte eben genau diese Geschichte auf die Theaterbühne bringen, während Dramaturg Alfons hingegen äußerst skeptisch ist. Zwischen beiden entwickelt sich ein rasantes Gefecht, in denen die beiden doch recht gegensätzlichen Charaktere immer wieder aufeinanderprallen. Dabei erzählen und spielen sie wie nebenbei den Wild´schen Plot, schlüpfen in sämtliche rollen und ziehen reichlich komödiantische Register. Es wird wild improvisiert, experimentiert und getüftelt.
Wer am Ende die Oberhand behält, was dies alles mit dem armen Gespenst macht, wie sich englischer Gespensterglauben mit amerikanischem Pragmatismus verträgt und ob das „Gespenst“ denn schließlich auf der Theaterbühne landet, sei hier nicht verraten. wohl aber, dass die Zuschauer mit einem feinen Bühnenspaß rechnen dürfen.
frech, witzig, schön - einfach oscar wilde.. und mehr!
t-raum-produktion mit sarah c. baumann und frank geisler
premiere am samstag, 22. dezember 2012
© fotos: heike bandze